Die Farm: nachhaltig in die Zukunft

Zur nachhaltigen Absicherung des Betriebes des Waisen- und Behindertenhauses wird auf dem 330 ha großen Grundstück der Ordensschwestern eine Farm errichtet.

Ofenbau: Ein Ort der Begegnung entsteht

Mit dem ersten Tischherd in der Missionsstation Kayanga konnte die Küche für den Bischof, die Priester, die Angestellten und Gäste der Diözese revolutionär verbessert werden.

Bau eines Behinderten- und Waisenhauses in Tansania

„Den Ärmsten unter den Armen zu helfen und ihnen ein menschenwürdiges Zuhause zu geben''.

Bau eines Behinderten- und Waisenhauses in Tansania

„Den Ärmsten unter den Armen zu helfen und ihnen ein menschenwürdiges Zuhause zu geben“, so lautet die Vision von Johann „Babu“ Eiber, der im Jahr 2005 als „Brunnenbauer“ in die tansanische Region Karange/Kayanga gerufen wurde. Dort, in der neuen Diözese Kayanga, erlebte er im Zuge seiner Arbeit das Elend der Jugend täglich auf Schritt und Tritt. Schnell fasste er den Entschluss: ICH WILL HELFEN!


Abseits des Hauptortes Kayanga möchte Johann Eiber in Chabalisa nun nach dem österreichischen Vorbild der SOS-Kinderdörfer ein Haus für junge Pflegebedürftige und (Aids-)Waisen errichten. Die notwendige Infrastruktur soll vor Ort gemeinsam mit Einheimischen geschaffen werden, sodass unter fundierter Anleitung das Haus in Zukunft nachhaltig geführt werden kann. Neben den materiellen Eckpfeilern wurden „Verbündete“ in Tansania gefunden, die ein Eigeninteresse an dieser Einrichtung und deren fortwährendem Betrieb haben. Dabei handelt es sich um die neu errichtete Diözese Kayanga unter Bischof Dr. Rwengeza Almachius mit den Schwestern des MMUU Ordens "Aposteles of unlimited Love Sisters“.  


Für die Waisen werden in und um das Behindertenheim durch geplante Werkstätten und einem landwirtschaftlichen Betrieb Ausbildungsstätten geschaffen. Zugleich entstehen dadurch auch für die Bevölkerung des Distrikts Kayanga Arbeitsplätze, Einkommensmöglichkeiten sowie erstmalig ein humanitäres Angebot.



Der „Ökumenische Arbeitskreis TANSANIAHILFE“ kümmert sich um den weiteren Baufortschritt bis hin zur erforderlichen Einrichtung. In solider Planung werden vor Ort Bedarfslisten von den Experten rund um „Babu“ Eiber  ausgearbeitet und uns zur Bereitstellung übermittelt. Der Arbeitskreis bemüht sich weiterhin, die erforderlichen Bau- und Einrichtungsgegenstände zu erhalten und am Seeweg in Containern nach Chabalisa zu senden. Zu unserer Freude und dank Ihrer Hilfe konnten wir bereits vier Container mit Hilfsgütern zustellen! 

Die Farm: nachhaltig in die Zukunft

Zur nachhaltigen Absicherung des Betriebes des Waisen- und Behindertenhauses wird auf dem 330 ha großen Grundstück der Ordensschwestern eine Farm errichtet. Diese soll zugleich auch als Ausbildungs- und Beschäftigungsstätte für die heranwachsenden Waisen dienen, um ihnen so in weiterer Folge den Einstieg in ein selbstbestimmtes Leben zu erleichtern.

Zur Wasserversorgung wurde ein 25.000 Liter-Tank gebaut, der vom Dach des bestehenden Schwesternhauses versorgt wird. Finanziert wurde dieser vom Club „tres bons hommes“ aus Eferding. Das Wasser dieses Tanks konnte bereits für den Bau zwei weiterer 60.000 Liter-Wasserreservoirs verwendet werden (finanziert vom Vokalkreis Krenglbach). Diese wiederum sollen über einen eignen Brunnen gespeist werden, wobei die letzten Meter noch gegraben werden müssen. Ebenso fehlen noch ein Technikraum mit den dazugehörigen Leitungen sowie eine Solarpumpe. Wenn diese ausständigen Arbeiten erledigt sind, kann mit der Rinder- und Schweinezucht sowie der Feldwirtschaft begonnen werden.

Ofenbau: Ein Ort der Begegnung entsteht

Mit dem ersten Tischherd in der Missionsstation Kayanga konnte die Küche für den Bischof, die Priester, die Angestellten und Gäste der Diözese revolutionär verbessert werden. Nun ist es auch möglich, selbst Brot zu backen. Durch die neuen Öfen kann das kostbare Heizmaterial Holz effizient eingesetzt und die offene Feuerstelle (Rauchkuchl) ersetzt werden.

Projektvorbereitung

Zuerst wurden vor Ort die Sondierungsgespräche über die Errichtung und den nachhaltigen Betrieb eines Behinderten- und Waisenhauses mit dem Partner und späteren Eigentümer, dem Schwesternorden der MMUU "Aposteles of unlimitede Love Sisters und der Diözese Kayanga unter Bischof Rwengeza Almachius und Pfarrer Mag. Hans Humer geführt. Dabei wurde auch die Einbindung wesentlicher Partner – wie dem Schwesternorden der MMUU zur Betreuung und Pflege, und die regionalen Behörden – durch Gespräche und materielle Vorleistungen (Brunnen- und Zisternenbau) auf den Weg gebracht.

Bau

Nachdem das Umfeld sorgfältig aufbereitet wurde und die Grundstückswidmung, der Einreichplan und die Baugenehmigung erwirkt waren, konnten die Vorarbeiten beginnen: Die Wasserversorgung wurde errichtet, die Bauhütten und Werkstätten aus den vorher genutzten Transportcontainern adaptiert und die Werkzeuge und Baumaterialbeschaffung aus Oberösterreich veranlasst.


Für Babu war es schon immer besonders wichtig sein Wissen weiter zu geben. Er hat daher von Beginn an keine Baufirmen beschäftigt, sondern arbeitsfähige Männer für diese Bauarbeiten ausgebildet. Dadurch schaffte er Beschäftigung für die Familienväter, Akzeptanz der Behinderteneinrichtung in der Bevölkerung, Trinkwasserversorgung für das Dorf und letztendlich eine Aufwertung der Region durch dieses humanitäre Pilotprojekt. In all den Jahren wurden aus den Hilfkräften Facharbeiter, die nun in der Lage sind, selbständig zu arbeiten und besser für ihren Lebensunterhalt zu sorgen.

2013

Im Jahr 2013 wurde in Chabalisa, Diözese Kayanga im Nordwesten von Tansania vom Schwesternorden MMUU ein Baugrund zur Verfügung gestellt, um dort eine Behinderten-und Waisenhaus errichten zu können.


Also begann Babu  mit dem Bau des Kellers. Dieser soll zur Aufbewahrung des Werkzeuges und Materials, sowie zur Lagerung von Holz und Gemüse dienen.

2014

Der im Vorjahr begonnene Bau der Kläranlage wurde fertiggestellt. Die 3-Kammern Kläranlage mit 60.000 Liter Fassungsvermögen ist für diese Region revolutionär. Damit kann erstmals gereinigtes Abwasser für die Nutzpflanzenbewässerung verwendet werden.Neben der Kläranlage wurde ein Wassertank für das Dachflächenwasser gebaut.


Im selben Jahr wurde auch die Wasserversorgung errichtet. Es wurden zwei Brunnen gegraben. Einer ist 68 m tief, der andere 70 m. Beide haben Trinkwasserqualität. Sehr viele Menschen marschieren jeden Tag mit Kübeln und Kanistern zu den Wasserhähnen um sich mit frischem, sauberem Wasser für zu Hause zu versorgen.


Auf einem Schüttkegel oberhalb des Behindertenhauses wurden zwei Wassertanks zu je 60.000 Liter gebaut. Diese werden von den zwei Brunnen gespeist. In Folge kann das Haus von dort mit Trinkwasser versorgt werden. Außerdem gibt es eine Abgabestelle für die Bevölkerung.

2015/16

In diesen beiden Jahren entstand das Erdgeschoß. Der Außenbereich ausgeglichen und planiert. In der Küche wurde ein Tischherd errichtet. Dieser soll durch effiziente Holznutzung die offene Feuerstelle ersetzen.

2017

Der Bau des Obergeschoßes mit den dazugehörigen Stiegenaufgängen wurde begonnen.


Der große Garten wurde urbar gemacht. Dabei mussten die Bäume und Stäucher händisch gerodet und die Steine ausgegraben werden. Das Holz wurde zusammengeschnitten und als Brennholz für den Ofen verwendet oder es fand als Bauholz seine Bestimmung. Im Garten gedeihen  neben verschiedenen Kräutern auch Kartoffel, Kraut, Karotten, Zwiebeln, Tomaten, Mais und Ananas. Von den Bäumen können Mangos, Papayas, Jackfrucht, Avocados und Bananen. Ebenso wurden Kaffeesträucher gepflanzt. Der Garten wird immer wieder erweitert, um die Verpflegung der Schwestern und Kinder sicherzustellen. 


Privat haben wir mit der MIVA  einen Toyota Landcruiser finanziert. Dieser dient den Schwestern für Besorgungen und um die Kinder zum Arzt oder ins Krankenhaus bringen zu können. Dafür hat Babu das alte Auto der Schwestern als Baustellenauto bekommen. 

2018

Im Obergeschoß wurde weitergebaut. Fenster und Türen im Erdgeschoß versetzt und der Außenbereich gestaltet.

2019

Im Erdgeschoß wurden Bäder, Toiletten und die Küche verfliest und die fertigen Zimmer ausgemalt. Der mit EG und OG fertige Teil bekam ein Dach. Um das Dachwasser nicht ungenutzt versickern zu lassen, sondern für die Gartenbewässerung aufzufangen, wurde ein zusätzlicher Regenwassertank gebaut. Zur Ausweitung der Selbstversorgung hat Babu mit dem Bau eines Kuhstalles einschließlich einer Jauchegrube begonnen.


Dann war es endlich so weit. Im April konnten die ersten 8 Kinder, geistig oder körperlich beeinträchtigt, aufgenommen werden. Die Schwester der "Aposteles of Love Sisters" übernahmen die Betreuung und Schulausbildung. So weit wie möglich werden sie in den Tagesablauf eingebunden. Ein Mädchen hilft beim Kochen.  Gemeinsam wird sauber gemacht und die Wäsche gewaschen. Für Benson, der nicht gehen kann und sein bisheriges Leben  kriechend auf dem Boden verbrachte, ließ Babu einen speziellen Stuhl anfertigen, damit er mit den anderen Kindern am Tisch essen und spielen kann.


In diesem Jahr besuchten einige Mitarbeiter des Arbeitskreises Babu in Chabalisa, um sich persönlich ein Bild über die dortigen Arbeiten und Gegebenheiten zu machen.

2020

Gleich im Jänner stellte uns der Schlaganfall von Babu vor große Herausfoderungen. Er konnte nicht gehen, reden und die rechte Hand nicht mehr bewegen. Zwei von seinen Söhnen, Erich, ein Arzt und Martin, ein Installateur und ich, seine Schwester flogen nach Tansania, um ihn nach Hause zu holen und die dortige Situation neu zu überdenken. Gemeinsam mit den Schwestern erstellten wir einen Plan für die Zukunft, denn der Bau soll abgeschlossen werden. Schwester Oberin Dafrosa vermittelte uns einen zuverlässigen Baumeister, mit dem es bereits eine langjährige, gute und zufriedenstellende Zusammenarbeit gab.


In der Zeit unseres Aufenthaltes wurden diverse Bauarbeiten durchgeführt. Der Kuhstall, in dem 3-5 Kühe Platz finden, wurde finalisiert. Es wurden Waschbecken vor der Küche, wo auch gegessen wird, montiert und angeschlossen, da Händewaschen vor den Mahlzeiten in Tansania Pflicht ist. Es wurden die restlichen Toiletten und Bäder im Ergeschoß installiert. Damit in den Zimmern und in der Küche endlich Licht brennt (bis jetzt hat man am Abend Taschenlampen benützt) wurde ein Solarpaneel  montiert und die erforderlichen Elektroleitungen angeschlossen. Um den von Babu errichteten Küchenherd effizient zu nützen, lernte ich den Schwestern wie man richtig einheizt, um genügend Hitze zu bekommen. Mit der Zeit fanden sie Gefallen daran nicht mehr in der Rauchküche (offene Feuerstelle) stehen zu müssen. Außerdem erweiterten wir den Speiseplan und nutzten die Käuter und das Gemüse aus dem Garten.

2021

Der Bau des Speisesaales und der Kapelle wurde begonnen. Diese Räume wurden so gestaltet, dass der Gesamtraum multifunktionell und gemeinsam genutzt werden kann, als Speisesaal, für Messen und Veranstaltungen.


Weitere 14 Kinder wurden aufgenommen. Alle 26 Kinder können in der nahegelegenen, eigens erbauten Schule, unterrichtet werden. Ein Weg, der direkt vom Haus zur Schule führt, wurde so angelegt, dass er auch mit Rollstühlen befahrbar ist. Dafür wurde die spezielle Schuleinrichtung von uns finanziert.

2022

Der Speisesaal und die Kapelle wurden fertig gestellt und weitere Zimmer finalisiert, damit alle Kinder Platz finden. Aktuell haben 62 Kinder in Chabalisa ein neues Zuhause gefunden und Weitere warten auf ihre Aufnahme. Dafür ist es wichtig im Obergeschoß die Elektro-und Sanitärinstallationen durchzuführen, die Fenster einzusetzen, sowie Verputz, Fliesen und Malerarbeiten zu erledigen. Bei einem kleinen Teil des Hauses müssen EG und OG aufgemauert und dann überdacht werden.

2023

Im März begannen wieder die Arbeiten beim Obergeschoss. Es ist dringend notwendig weitere Zimmer fertig zu stellen, da mittlerweile 140 Kinder im Haus betreut werden.

9.5.2023

Eduard-Ploier-Preis

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